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Die Geschichte des Akkordeons

Der Zusammenklang steckt hier bereits im Namen. Das Akkordeon ist ein Musikinstrument zum Liebhaben; es vermittelt Körperkontakt und somit ein Gefühl für die Musik, es lässt sich drücken (quetschen), ziehen (ziach), schütteln (bellow shake) und natürlich – egal ob auf Tasten oder Knöpfen – wunderschön spielen.

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Das Akkordeon, der größere Verwandte der Mundharmonika, basiert in der Tonerzeugung auf dem Prinzip der durchschlagenden Zungen, wie es schon 4500 Jahre v. Chr. im chinesischen Sheng gebräuchlich war. Chr. F. Buschmann schließlich erfand um 1820 die Mundharmonika, "AURA" genannt, und 1822 eine als "Acolodikon" bezeichnete Handharmonika.

Wie so oft bei technischen Neuerungen hat aber auch hier der Erfolg viele Väter. Einige bekannte Namen sind Georg Anton Reinbein aus Wien oder auch Johann Langhammer aus Graslitz (Böhmen).

Aber erst Zyrill Demian meldete 1829 in Wien ein Patent auf das "accordion" an.

In Wien, Klingenthal und Trossingen wurden ab Mitte des 19. Jahrhunderts Akkordeons und Harmonikas, die anfangs allerdings vor allem als Stimmungshilfe zum Stimmen von Klavieren verwendet wurden, in kleinen Fabriken hergestellt. Auch in Frankreich und Italien begann etwa zur gleichen Zeit die Herstellung von Akkordeons – oder Fisarmonica, wie es in Italien bezeichnet wurde. Viele Firmennamen aus der Blütezeit der Produktion sind heute noch geläufig.

Zur großen Familie der Handzuginstrumente zählen neben unseren Instrumenten auch die Concertina (in Deutschland ab 1834, in England ab 1844 produziert), das Bandoneon (1850), die diatonische und die steirische Harmonika, das schwyzer Örgli sowie das Bajan oder die Harmoschka, die beide ab 1870 aus Russland exportiert wurden.

Die Funktionsweise des Akkordeons

Ein Akkordeon besteht aus 3 Teilen:

Der Diskantteil: hier findet man entweder Knöpfe oder Tasten (Tonumfang 26 bis 45 Töne). Weiterhin sind auf der rechten Seite die Registertasten zu finden. Die Anzahl der Tasten und Register ist ja nach Größe des Akkordeons unterschiedlich.

Der Faltenbalg: Durch Öffnen und Schließen wird Luft eingesogen oder ausgepresst. Dieser Luftstrom sorgt für die Tonerzeugung.

Die Bass-Seite: Hier sind je nach Akkordeongröße 40 bis 120 Bassknöpfe in 6 Reihen angeordnet. Davon sind 2 Reihen Bass-Töne und 4 Reihen diverse 3-Klang-Akkorde. Mit Einzeltonmanual haben Akkordeons bis zu 185 Bassknöpfe. Auch auf der linken Seite gibt es Registertasten, durch die die Akkorde auf bis zu 12 Töne aufgefüllt werden können.

Am Körper gehalten wird das Akkordeon durch Schulterriemen.

Der Spieler hat im wahrsten Sinne des Wortes alle Hände voll zu tun:

Jede Hand hat mehrere Aufgaben; die rechte Hand bedient die Diskantseite, außerdem kann zwischen verschiedenen Registern gewechselt werden, die ebenfalls auf der Diskantseite angebracht sind.

Die linke Hand spielt einerseits die Bässe, andererseits öffnet und schließt sie den Faltenbalg.

Diskant- und Bassseite funktionieren völlig unabhängig voneinander.

Wird nun bei Zug oder Druck eine Taste gedrückt, so versetzt die strömende Luft die dazugehörige Stimmzunge in Schwingung. Die metallischen Stimmzungen sind auf die sog. Stimmplatten aufgenietet, so dass sie frei schwingen können. Diese Platten sind ihrerseits mit Spezialwachs auf den hölzernen Stimmstock geklebt. Die gesamte Konstruktion befindet sich im Diskantteil. Auf jeder Stimmplatte sind 2 Stimmzungen angebracht – eine reagiert auf Druck, eine auf Zug; bei unseren Instrumenten klingen sie jedoch gleich – im Gegensatz zu den diatonischen Instrumenten.

Die oben erwähnten Registertasten ermöglichen eine größere Variationsbreite im Tonumfang und eine Tonvielfalt, die das Akkordeon so einzigartig macht. Das gleiche Prinzip findet man auch auf der Baßseite, nur ist es da noch weitaus komplizierter.

Das Akkordeon ist eines der wenigen Instrumente, die sowohl als Solo- als auch als Orchesterinstrument eingesetzt werden.

An dieser Stelle zitieren wir gerne unseren ehemaligen "Chef" Dieter Schwerdberger: "Akkordeonspielen ist ganz leicht: Du musst nur zur richtigen Zeit den richtigen Finger auf der richtigen Taste haben!"

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